Schwarzwildbejagung, Afrikanischen Schweinepest und Nutrias im Fokus der Jäger - Jahreshauptversammlung und Pflichthegeschau 2019 der Jägerschaft Helmstedt

Am Freitag, den 29.03.2019 trafen sich die Jäger des Landkreises im Schützenhaus an der Masch in Helmstedt zur Jahreshauptversammlung und der Pflichthegeschau.

Der Vorsitzende der Jägerschaft Hubert Böning begrüßte zahlreiche Ehrengäste unter anderem aus Politik, Kommunal- und Forstverwaltung, sowie vom Landvolk.

In seinem Jahresbericht führte der Vorsitzende die in einer Studie veröffentlichten Begründungen von Jagdscheinanwärtern auf. So sei es heutzutage hauptsächlich der Naturschutz und das ungetrübte Naturerlebnis, dass die Jungjäger dazu bewege sich für Kurse bei den Jägerschaften anzumelden. Gesundes und biologisch erzeugtes Wildfleisch sei ein weiterer wichtiger Grund. Erst an letzter Stelle stünde die Trophäenjagd, so Böning.

Mit Blick auf anwesenden Landrat Gerhard Radeck, mahnte Böning den Abbau bürokratischer Hürden für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen, wie Grün- oder Blühstreifen an Feldrändern an.

In seinem Grußwort nahm der Landrat diese Kritik ernst, appellierte aber gleichermaßen an die Jäger sich bei Problemen an die Verwaltung des Landkreises zu wenden, um weiterhin eine konstruktive Zusammenarbeit sicherzustellen. Radeck verwies auf die tiefe Verwurzelung der Jagd im ländlichen Raum. So sei im Landkreis Helmstedt jeder hundertste Einwohner Jäger - bundesweit nur jeder Zweihundertvierzigste. Die Jägerschaft mache sich Jahr um Jahr verdient bei der Bejagung von Schwarzwild zur Wildschadens- und ASP-Prävention, sowie der Reduzierung der durch Menschenhand eingeschleppten, also nichtheimischen Wildarten (Neozoen) wie Waschbär und Nutria, die erhebliche Schäden verursachen.

Nach der Gedenkminute für die Verstorbenen des vergangenen Jagdjahres, ehrte Hubert Böning verdiente Mitglieder der Jägerschaft. Es wurden unter anderem Hermann Claus aus Rickensdorf und Karl-Heinz Wehke aus Gr. Twülpstedt für 65jährige und 14 weitere Jäger für 60 und 50jährige Mitgliedschaft im Jagdverband ausgezeichnet.

Im Folgenden fanden Neuwahlen des Vorstandes statt. Der Vorsitzende Hubert Böning und sein Stellvertreter Heinz-Otto Krügener wurden wiedergewählt. Der langjährige Schriftführer Sven Fritz stand nicht mehr für das Amt zur Verfügung. An seiner Statt wurde Andreas Schröder aus Helmstedt gewählt.

Stefanie Wilke aus Bahrdorf wurde als Naturobfrau vorgestellt und Rainer Beer aus Rickensdorf bekleidet zukünftig als Nachfolger von Henning Johns die Funktion des Hundeobmanns.

Im weiteren Verlauf der Versammlung berichtete der Kreisjägermeister Henning Thiele über die Streckenergebnisse des vergangenen Jagdjahres im Landkreis Helmstedt.

Mithin kamen 33 Stück Rotwild, 70 Stück Damwild, 1920 Stück Schwarzwild und 3100 Rehe zur Strecke. Das Gros beim Raubwild machten 841 Füchse, 173 Dachse, sowie 108 Baum- und Steinmarder aus. Die Flugwildstrecke von insgesamt 1230 Stück bestand hauptsächlich aus 495 Rabenkrähen, 358 Stockenten, 158 Elstern, sowie 45 Graugänsen.

Der Anteil der Neozoen an der Gesamtstrecke sei auch in diesem Jahr wieder vergleichsweise hoch und setze sich aus 419 Nutrias, 380 Waschbären 90 Marderhunden, 21 Nilgänsen und 3 Minken zusammen. Die Minderung des Räuberdrucks auf Brutvögel und der Schutz der Uferböschungen unserer Gewässer spiele bei der Bejagung der Neozoen eine wichtige Rolle und müsse auch in Zukunft unvermindert intensiv erfolgen, so Thiele.

 

Bericht von Sven Grosche